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Macintosh Hardware Teil 1



Was für einen Macintosh brauche ich?

Allen interessierten empfehle ich sich ersteinmal die "Apple Spec Database 8/96" zu besorgen. Dies ist eine FileMaker Pro Datenbank, die alle jemals gebauten Macintosh Rechner im Detail beschreibt. Die Datenbank kommt von Apple und wird ständig aktuell gehalten. Bei Version Tracker: http://www.versiontracker.com/dyn/moreinfo/macos/421

http://www.info.apple.com/support/applespec.legacy/index.html

CPU

Macintosh Rechner wurden früher nur mit der Motorola 68k CPU gebaut. Inzwischen werden nur noch PowerPC CPUs eingesetzt. Der letzte Macintosh mit 68k CPU ist der PowerBook 190 mit einem 68040. Rechner mit einer 68030 oder kleineren CPU sollte man heute nicht mehr kaufen. Diese Rechner lassen sich nur schwer erweitern (RAM, etc.) und sind mit heutiger Software i.d.R. zu langsam. Es macht einfach keinen Spaß. Wer nur Textverarbeitung machen will, der ist mit einem 68040 Mac (Performa 475 oder ein Performa 630) gut bedient, ein PowerMac ist nicht unbedingt nötig. Das gesparte Geld kann man besser in mehr RAM-Speicher stecken. Alle anderen sollten lieber einen PowerMac wählen. Wobei zu beachten ist, daß die RAM-Anforderungen dieser Geräte erheblich höher sind (RAM kostet inzwischen aber nicht mehr die Welt).

Mal ein paar Vergleiche der aktuellen CPUs:

CPU Faktor 1st Level Cache
601 1 32k
603 0.6 8k / 8k
603e 0.75 16k / 16k
603ev 1 16k / 16k
604 1.35 16k / 16k
604e 1.5 32k / 32k

Faktor gibt dabei den Performance-Faktor wieder. Beispiel: ein 604e ist doppelt so schnell, wie ein 603e, wenn beide gleich schnell getaktet werden würden.

RAM-Speicher

Alle neu gekauften Macintosh Computer werden mit der MacOS 7.5 ausgeliefert. Mit weniger als 8MB RAM kann man auf einem Mac nicht sinnvoll arbeiten, d.h. es macht keinen Spaß, weil ständig Warnungen bzgl. zu wenig Speicher kommen - diverse aktuelle Programme setzen 8MB voraus (sogar Spiele). 8MB reichen jedoch heutzutage für die normalen Arbeiten (Textverarbeitung, DFÜ etc.) gut aus. Wer auf dem Mac Software entwickeln will, sollte seinen Mac gleich auf 16MB erweitern (C-Compiler, Online-Hilfe, ResEdit, Debugger etc. alle gleichzeitig im RAM, das kostet Platz). Mehr als 16MB ist nur in z.B. folgenden Anwendungsfällen nötig:

Wer einen PowerMacintosh kauft, muß für alles ungefähr den doppelten Speicherbedarf ansetzen. Mit 8MB RAM kommt man beim PowerMac nicht weit, da alle Programme ungefähr den doppelten Speicher brauchen.

Harddisk bzw. Festplatte

Viele neuere Low-Cost Macs (am Performa-Namen zu erkennen, bzw. alle neueren PowerBooks) haben keine SCSI-Platte mehr, sondern nur noch eine IDE-Platte. Bei der Performance spielt das i.d.R. keine große Rolle (Harddisk-Recording ist mit IDE-Platten nicht möglich), aber wenn man sich später einmal eine größere Platte kaufen will, kann man die alte nur noch wegwerfen, da man nur eine IDE-Platte an einen Mac anschließen kann.

Die Festplattengröße ist beim Mac nicht ganz so wichtig. Die Software belegt i.d.R. nicht sonderlich viel Platz. Da aber inzwischen kaum noch Festplatten mit weniger als 800MB zu erhalten sind, sollte dies also kein Problem sein. Interessanter könnte es eventuell sein, sich eine schnellere Festplatte zu kaufen. Hier muß man aber beachten, daß alle wirklich schnellen Festplatten auch erheblich lauter sind!

Grafikmöglichkeiten

Alle aktuellen Macs haben PCI-Slots und - mit Ausnahme des PowerMac 9500 - auch On-Board Video. Die aktuellen PCI-Performas können damit bis zu 1024x768 Punkte in 256 Farben darstellen (1MB VRAM). Will man eine höhere Auflösung, muß man sich eine PCI-Grafikkarte kaufen (ab knapp 400,- DM). Die PCI-PowerMacs können mit dem Onboard-Video bis zu 1600x1200 Pixel darstellen. Das ist i.d.R. wohl ausreichend :-)

Näheres über die möglichen Auflösungen der einzelnen Macs findet sich in der bereits oben erwähnten Apple Spec.


Wie kann ich einen "alten" Mac tunen?

Von der Erweiterung des RAM-Speicher, der Vergrößerung der Festplatte etc. abgesehen, kann man viele Macs durch Beschleunigerboards bzw. Austausch der Hauptplatine tunen und teilweise ganz erheblich schneller machen. Teilweise reicht gar der Austausch des Quarzoszillators um den Mac um einige MHz schneller zu machen - das ist aber nur dem erfahrenen Lötkolben-Artisten zu empfehlen. Näheres auf der (englischen) Clock Chipping Homepage:

Clock Chipping Home Page - Chipping Mac II Seria - Chipping Mac IIfx


CD-Laufwerke am Mac?

Man kann alle SCSI-CD-ROM Laufwerke an einen Mac anschließen. ATAPI-Laufwerke vom PC (besonders billig) laufen nicht! Beim Kauf eines CD-ROM für den Mac muß man beachten, daß man zwingend einen Treiber dafür benötigt. Diese sind i.d.R. nur kommerziell zu erhalten, wie z.B. das sehr gute CD-ROM Toolkit 2.0.2 von der Firma FWB. Man kann aber auch ein paar öffentlich verfügbare Treiber ausprobieren:

(TOSHIBA CD-ROM DRIVER 1.6)
(Apple CD-ROM 5.1.2)

Macintosh/Display-Peripheral/CD-ROM/Apple_CD-ROM_5.0.4.sea.bin
Macintosh/Display-Peripheral/CD-ROM/Apple_CD-ROM_5.0.4.txt
Macintosh/Display-Peripheral/CD-ROM/Apple_CD-ROM_5.4.img.bin
Macintosh/Display-Peripheral/CD-ROM/Apple_CD-ROM_5.4_Info.txt
Macintosh/Display-Peripheral/CD-ROM/PowerCD_Setup_1.0.1.sea.bin
Macintosh/Display-Peripheral/CD-ROM/PowerCD_Setup_1.0.1.txt


(DriveCD/NEC 5.21)
(PLI CD-Driver 1.27)

Alle aktuellen CD-ROM Laufwerke sind in der Lage Audio-CDs digital auszulesen (ohne den analogen Umweg über den Mikrophon-Eingang). Dazu benötigt man QuickTime ab der Version 1.6.

  1. Audio CD einlegen
  2. Movie Player oder ähnliches starten
  3. Audio CD File per Standard File Auswahl wie einen QuickTime-Film öffnen
  4. Konvertieren auf irgendeine Festplatte
  5. statt abzuwarten lieber Tee kochen
  6. jetzt hat man ein QT Video ohne visuelle Informationen, nur mit Tonspur
  7. weiterverarbeiten mit Premiere etc.


Wie kann ich fremde Platten an den Mac anschließen?

An Macintosh Computer kann man (nahezu) beliebige SCSI-Platten anschließen. Entweder als externe Platten oder (je nach Macintosh) als Einbauplatten. Für Fremdplatten benötigt man unbedingt einen Plattentreiber. Der von Apple tut es üblicherweise nicht (er fragt den Plattentyp ab). Trotzdem sollte man den Apple-Treiber ausprobieren.

Wer seine Platte beim Apple-Händler kauft, hat da keine Probleme, der liefert einen Treiber, Kabel etc. gleich mit. Wer jedoch seinen Mac selbst mit einer größeren Einbaufestplatte versehen will, sollte sich rechtzeitig einen Treiber besorgen. Man kommt i.d.R. nicht darum herum einen kommerziellen Treiber zu kaufen (Preis: 60,- bis 400,-DM) z.B.:

Bevor man jedoch viel Geld für einen Plattentreiber ausgibt, sollte man den Apple HD SC Setup 3.0 von A/UX ausprobieren - keine Angst, der läuft auch unter System 7... er sollte auch mit nahezu allen Platten funktionieren. Der Treiber ist in diversen Mailboxen zu finden. Nachteil: er ist recht lahm und bereitet wohl mit einigen neueren Platten Kummer.

Alternativ kann man das neue Apple HD SC Setup 7.3.5 ausprobieren. Um damit jede beliebige Platte formatieren zu können, öffnet man das Programm mit dem ResEdit (Wer das Programm nicht kennt: im Programmierer-Teil der FAQ nachlesen, ist nichts für den absoluten Anfänger) und ändert das Byte in der 'wfwr' Resource 67 von $00 auf $01. Die Resource ist nur ein Byte lang.

Macintosh/Utilities/Apple_HD_SC_Setup_7.3.5.sea.bin (Apple HD SC Setup 7.3.5)
Macintosh/Utilities/Apple_HD_SC_Setup_7.3.5.txt

Der Nachfolger heiþt Drive Setup. Auf ihn muþ man patchen, damit alle Platten erkannt werden. Dies geht wie folgt:

Mit SCSI Probe den Namen der Platte rausbekommen, ResEdit nehmen und Drive Setup –ffnen. "fSCR" Resource mit passendem Namen der Platte suchen. F¸r viele Platten gibt es einen "Sammelfall" (QUANTUM,* oder IBM,*), der auf alle nicht besser passenden Typen zutrifft. Die Resource –ffnen (die "compressed" Meldung best”tigen) und das Byte an Offset $3B von $01 auf $00 ”ndern. Dann wird f¸r genau diese Platte die Apple-Vendor-Abfrage weggelassen.

DriveSetup braucht Mac OS 7.5. Ferner l”uft es nicht auf allen Rechnern. Hier hilft - wieder einmal - ein kleiner Patch: 'CODE' Resource #1 Offset $4224 von $4eba in $6002 ”ndern. <URL:xSaug://HH2/DRIVESET.SIT> (Drive Setup 1.2)
Für die Nutzung von Wechselplatten empfiehlt sich SCSIProbe oder Mt. Everything - damit kann man Wechselplatten auch nachträglich mounten, d.h. selbst wenn kein Treiber (weil kein Medium beim Neustart eingelegt war) geladen wurde.

<URL:xSaug://HH2/SCSIPROB.SIT> (SCSIProbe 4.3) (offline)
<URL:xSaug://HH2/MTEVERYT.SIT> (Mt. Mt. Everything 1.1b1) (offline)

Falls ein Mac beim Booten von der internen Platte abstürzt, sollte man direkt nach dem Neustart Command-Option-Shift-Backspace drücken und gedrückt halten. Damit wird die interne Festplatte beim Booten ignoriert und es kann z.B. von einer externen Platte gebootet werden ohne das "Startlaufwerk" verändert zu haben.

Man kann übrigens nicht in jeden Mac, jede Platte einbauen. Dies wird durch zwei Dinge eingeschränkt: der Platz im Rechner und die Stromaufnahme der Platte.

In Macs kann man nur 3.5" Platten (der üblichen halben Bauhöhe) einbauen. In Quadras (auch II, IIx und IIfx) auch 5.25" Laufwerke. In die Pizza-Macs (LC, Centris 610 etc.) können nur 3.5" Platten mit 1" Bauhöhe eingebaut werden. Am besten guckt man mal in seinen Mac um zu sehen wie groß die Platte sein darf, bevor man sich eine kauft. Für PowerBooks braucht man noch kleinere Platten (2.5"). Diese gibt es momentan bis 520MB Größe. Gerüchteweise laufen nicht alle 2.5" Platten im PowerBook, weil dieser keine Parity erlaubt, aber fast alle nicht-Macintosh-Platten Parity an haben - zudem sind neuere 2.5" Platten ca. 2mm höher als ältere. Somit kann man ältere Platte nicht unbedingt in neue PowerBooks einbauen. Darum: Vorsicht beim Kauf, wer kein Risiko eingehen will, sollte die Platte bei einem Apple Händler kaufen.

Es ist zwar selbstverständlich, aber ich möchte es trotzdem nochmal erwähnen: ein SCSI-Bus muß am Anfang und am Ende terminiert sein (Abschlußwiderstände an der Platte, oder als Stecker am Kabel). Wer eine Platte seit jeher im Rechner hat, muß nur das letzte externe SCSI-Device terminieren. Hat man im Rechner keine Platte, ist auch die erste Platte zu terminieren. Allerdings gilt: fehlt der Terminator geht es häufig trotzdem gut. Der IIfx braucht einen speziellen schwarzen Terminator.

Apple baut inzwischen in diverse Rechner IDE-Platten ein (z.B. im Performa 630). Die neue Drive Setup Software von Apple erkennt quasi jede moderne EIDE-Platte. Als kommerzieller Formatter unterstützen momentan nur der Disk Manager, sowie HDT 2.0 IDE-Platten am Mac.

Keine Probleme und keinen speziellen Treiber brauchen:

Vom Apple Treiber (evtl. erkennt sie der aktuelle Drive Setup 1.2 inzwischen doch) nicht erkannt werden:

Achtung: das Restore-Programm der Performa CD wird die neue Platte h–chstwahrscheinlich nicht erkennen. Somit ist der Restore nicht mehr m–glich. Man muþ sein Backup der Originaldaten also mit einem anderen Programm machen.

Eine alternative Lösung ist es, die IDE-Platte durch eine SCSI-Platte zu ersetzen. Die SCSI-Schnittstelle haben ja alle Mac. Nur muß man sich hier ein entsprechendes Kabel basteln oder die Platte extern anschließen.

<URL:xSaug://HH2/DRIVESET.SIT> (Drive Setup 1.2) (offline)


Markus Fritze